OTWorld 2026: 50 Jahre gemeinsamer Fortschritt für Patienten weltweit
Kongresspräsidenten Dr. Doris Maier und Thomas Münch im Gespräch über Tradition, Wandel und Verantwortung in der Hilfsmittelversorgung.
Vom 19. bis 22. Mai 2026 feiert die OTWorld in Leipzig ihr 50-jähriges Bestehen – als weltweiter Treffpunkt der Technischen Orthopädie. Seit einem halben Jahrhundert vereint sie Weltkongress und Weltleitmesse, bringt internationale Fachleute zusammen und zeigt Innovationen rund um Bandagen, Kompressionsstrümpfe, Orthesen, Prothesen oder Rollstühle. Zum Jubiläum prägen die beiden Kongresspräsidenten Dr. Doris Maier und Thomas Münch die inhaltliche Ausrichtung des Weltkongresses – mit jahrzehntelanger Erfahrung, persönlicher Verantwortung und einer klaren Botschaft: Eine erfolgreiche Patientenversorgung gelingt nur gemeinsam.
Ausbildung als Fundament für die Zukunft
Thomas Münch, Orthopädietechnikmeister und Unternehmer aus Duisburg, bringt dabei die Perspektive des Handwerks ein. Für Münch, der seit 1976 jede OTWorld besucht hat, ist die Ausbildung das Fundament der Zukunft: „Gute Ausbildung ist wie ein Hausbau. Sie beginnt mit dem Bau des Fundaments – dem Handwerk“, erklärt er. Auf der OTWorld gehe es deshalb um die Frage, wie handwerkliche und akademische Ausbildungen heute und morgen gestalten werden soll: praxisnah, digital und interdisziplinär. Handwerkliche Fertigkeiten, digitale Kompetenzen und neue akademische Wege müssten enger zusammengedacht werden, um den Nachwuchs fit für die rasant wachsenden Anforderungen zu machen.
Nahtlose Versorgung
Dr. Doris Maier, Ärztliche Direktorin an der BG Unfallklinik Murnau, legt ihren Schwerpunkt auf die integrative Versorgung und die Rehabilitation. „Eine optimale Versorgung entsteht nicht im Alleingang, sondern nur, wenn Ärzte, Therapeuten, Orthopädietechniker, Reha-Experten und Kostenträger eng zusammenwirken. In Leipzig kommen alle Akteure zusammen – aber noch nicht alle ziehen wirklich an einem Strang“, betont sie.
Rehabilitation im Fokus
Gerade für den Erfolg der Rehabilitation zeigt sich für die Ärztliche Direktorin, wie wichtig ein starkes interdisziplinäres Team ist. „Die Rehabilitation ist eine der Grundsäulen, die neben bestmöglicher, Leitlinien-konformer unfallchirurgisch-orthopädischer Diagnostik und Behandlung das Ergebnis für den Patienten entscheidet. Eine gute Rehabilitation braucht ebenso das interdisziplinäre Team und zeitgerechte, Patienten-zentrierte Behandlungspfade. Vielfach spielen dabei orthopädietechnische Versorgung eine nicht unerhebliche Rolle”, sagt Maier. Deshalb rücke sie die Rehabilitation bewusst in den Mittelpunkt des Kongresses. Die Kongresspräsidentin will zudem den Blick wieder stärker auf die konservative Orthopädie richten, deren Inhalte in der Facharztweiterbildung zunehmend ins Hintertreffen geraten seien – mit Folgen für die Qualität der Hilfsmittelversorgung.
Erfolg im Team
Beide Kongresspräsidenten sind sich einig: Technik und Innovation sind ein großer Gewinn. Das Fundament für eine erfolgreiche Versorgung bleibe jedoch die enge Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen. „Nur wenn Medizin, Technik und Therapie voneinander lernen, entsteht Fortschritt – und Fortschritt ist die Basis für eine noch bessere Hilfsmittelversorgung“, erläutert Münch.
Verantwortung für die Zukunft
Mit dieser Botschaft richtet sich die OTWorld 2026 an die Teilnehmer aus aller Welt: Tradition und Wandel verbinden, Verantwortung übernehmen – und gemeinsam die Zukunft der Hilfsmittelversorgung mit Blick auf die Patienten gestalten.
Online stellen wir Ihnen eine kurze Version sowie eine ausführliche Version des Interviews mit den beiden Kongresspräsidenten Dr. Doris Maier und Thomas Münch zur Veröffentlichung zur Verfügung.
Über die OTWorld
Fachlicher Träger der OTWorld ist der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT). Veranstalter des Kongresses und Inhaber der Marke OTWorld ist die Confairmed GmbH. Die Fachmesse verantwortet die Leipziger Messe GmbH.
Bildunterschriften:
Die Kongresspräsidenten der OTWorld 2026, Dr. Doris Maier und Thomas Münch, vereinen medizinische und handwerkliche Expertise. Gemeinsam prägen sie das Programm des Weltkongresses – mit dem Anspruch, die Versorgung von Patienten weltweit weiterzuentwickeln.
Thomas Münch, Orthopädietechnikmeister aus Duisburg, steht für die handwerkliche Perspektive der OTWorld 2026 – und betont die Bedeutung praxisnaher Ausbildung als Fundament für die Zukunft.
Dr. Doris Maier, Ärztliche Direktorin der BG Unfallklinik Murnau, rückt als Kongresspräsidentin die Rehabilitation und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Fokus des Weltkongresses.